A-Liga: SV Sattelbach II – SC Weisbach 0:3 (0:1)

One-Man-Show des Schiedsrichters verdrängt das Spielgeschehen in den Hintergrund

Donnerstag, 06.09.2012

SV Sattelbach II: Lukas Fahrbach (74. Mario Kolobaric), Thorsten Geiger, Ronny Mackmull, Tobias Walter, Ralf Hannes (63. Nico Mackamul), Marcel Kästner, Marcel Kaufmann, Mario Mackmull, Marcel Schumpf, Johannes Frisch (63. Sebastian Konrad), Patrick Drescher

  

 

gelb: Thorsten Geiger, Ronny Mackmull, Marcel Kästner, Marcel Kaufmann, Johannes Frisch, Patrick Drescher

rot: Mario Mackmull (35.), Marcel Schumpf (80.)

 

SC Weisbach: Markus Lenz, Johannes Schmitt, Jens Schmidtchen (41. Benedikt Michel), Ralf Schmitt, Dominik Throm, Florian Wesch, Steffen Frisch, Patrick Grimm (79. Tayfun Candurmaz), Daniel Schmitt, Daniel Sigmund (75. Pirmin Ebert), Julian Friedrich

 

gelb: Ralf Schmitt

 

Tore: 0:1 Benedikt Michel (45.+7.)
         0:2 Patrick Grimm (68.)
         0:3 Julian Friedrich (87.)

Schiedsrichter: Klaus Henninger (Boxberg)

 

Sowohl Spieler als auch Zuschauer erlebten dank des Selbstdarstellers Klaus Henninger eine Begegnung der besonderen Art. Wenn nach dem Abpfiiff keiner über das Spiel spricht, sondern nur über den Schiedsrichter, dann kann etwas nicht stimmen. Aber von Anfang an: Zunächst bestimmten die Gäste in einer insgesamt schwachen Partie das Geschehen, schafften es aber nur zweimal gefährlich vor das Sattelbacher Gehäuse. Die Heimelf selbst stand tief und lauerte auf Konter, allerdings vergeblich. Anscheinend wurde es dem bis dahin unauffälligen Unparteiischen langweilig und er fing an Sattelbacher Spielern gelbe Karten zu verteilen oder zu Sattelbacher Ungunsten sehr fragwürdige Entscheidungen zu fällen. Somit kam natürlich ein wenig Stimmung auf, auch außerhalb des Platzes. Um diese Stimmung noch mehr aufzuheizen, anders kann man sich dieses Verhalten nicht erklären, vergab er an Mario Mackmull in der 35. min nach einem harmlosen Foul an der Mittellinie die rote Karte. Selbst die Weisbacher Offiziellen an der Ersatzbank hatten dafür nur verständnisloses Kopschütteln übrig. Doch damit nicht genug. Absolut grundlos zeigte der Schiri kurz vor der Halbzeitpause 6 Minuten Nachspielzeit an, woraus schließlich 9 Minuten wurden. In der 7. min dieser Nachspielzeit wurde Kästner an der eigenen Strafraumgrenze klar gefoult, doch der „Amokläufer mit Trillerpfeife“ wartete lieber, bis wenige Augenblicke später ein Weisbacher Angreifer im Strafraum fiel, um Strafstoß für die Gäste anzuzeigen. Dieser Strafstoß brachte den Gästen das 0:1.

In der Halbzeitpause gab es in der Sattelbacher Kabine tatsächlich die Überlegung zur zweiten Halbzeit nicht mehr anzutreten, jedoch besann man sich auf die Vernunft und man wollte das Spiel ordentlich zu Ende zu bringen, um den eigenen Verein vielleicht vor noch größerem Schaden zu bewahren.

Entsprechend ruhig verlief dann auch der zweite Durchgang. Die Gäste markierten mit einem Fernschuss das verdiente 0:2 und damit die Vorentscheidung. Als alle Beteiligten nur noch den Schlusspfiff herbeisehnten, wollte der Schiedsichter nochmal Stimmung ins Geschehen bringen und vergab kurz vor Spielende an Marcel Schumpf den roten Karton. Einen ganz normalen Zweikampf am Mittelkreis wertete Herr Henninger als rotwürdig. Dass das Geschehen nach dieser Aktion nicht eskalierte, war fast ein Wunder. Denn so einen selbstherrlichen Auftritt eines Unparteiischen, dem es offenbar Freude macht und innere Befriedigung gibt, die Ohnmacht der Akteure und Offiziellen auszunutzen, hat man in Sattelbach noch nicht gesehen. Darin waren sich alle Spieler, Zuschauer (Weisbacher, Sattelbacher, Neutrale) und Funktionäre einig. Das 0:3 in der 87. min hatte nur noch statistischen Wert, genau wie die Tatsache, dass in der zweiten Halbzeit „nur“ 8 Minuten nachgespielt wurde. Einige Gästezuschauer hatten schon die Befürchtung, dass die Partie wegen Dunkelheit abgebrochen und wiederholt werden müsste, doch dazu ließ es der geradlinige Oberstudienrat nicht mehr kommen.

 

Trotz eines fairen Spielverlaufs kam es leider zu zwei schwereren Verletzungen, jeweils nach einem Zusammenprall. Einmal zog sich der Weisbacher Spieler Jens Schmidtchen einen Außenbandabriss im Sprunggelenk zu. Heimtorhüter Lukas Fahrbach kugelte sich zwei Finger an der rechten Hand aus. Wir wünschen beiden Akteuren eine gute und schnelle Genesung.